Budget-Planung für Google Ads: So berechnen Sie Ihr optimales Werbebudget

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Zuletzt geändert am
Max-Raphael Feibel
23. Oktober 2025
23. Oktober 2025

Warum systematische Budget-Berechnung unverzichtbar ist
Ohne fundierte Kalkulation entsteht häufig eines von zwei Problemen:
- Zu geringes Budget verhindert, dass Sie die kritische Datenmenge für aussagekräftige Optimierungen erreichen. Ihre Anzeigen laufen sporadisch, Sie erhalten zu wenig Klicks für fundierte Tests – und ziehen möglicherweise den falschen Schluss, dass Google Ads für Ihr Unternehmen nicht funktioniert.
- Zu hohes Budget ohne klare Strategie führt zu verschwendeten Werbegeldern, ohne dass Sie einschätzen können, ob Ihre Kampagnen profitabel sind. Die Lösung liegt darin, Ihr Budget auf Basis konkreter Geschäftsziele zu berechnen.
Die drei Perspektiven der Budget-Berechnung:
- Traffic-orientiert: Planung basierend auf der gewünschten Anzahl Website-Besucher:innen
- Conversion-orientiert: Berechnung ausgehend von der benötigten Anzahl an Kunden oder Leads
- Profitabilitäts-orientiert: Bestimmung des maximal vertretbaren Budgets für profitable Kampagnen
Traffic-basierte Kalkulation: Vom gewünschten Traffic zum Budget
Die traffic-basierte Kalkulation ist der ideale Startpunkt für Ihre Budget-Planung. Sie beantwortet eine grundlegende Frage: Wie viel müssen Sie investieren, um eine bestimmte Anzahl an Besucher:innen auf Ihre Website zu bringen? Diese Methode eignet sich besonders für Unternehmen, die mit Google Ads beginnen, eine neue Website launchen oder zunächst Daten für spätere Optimierungen sammeln möchten.
Die Formel lautet:
Tagesbudget = Gewünschte Klicks × Durchschnittlicher CPC
Welche Werte benötigen Sie für die Berechnung?
Für die Berechnung benötigen Sie daher zwei zentrale Kennzahlen: Die gewünschte Anzahl täglicher Klicks bestimmen Sie basierend auf Ihrem Geschäftsmodell. Ein kleinerer Online-Shop könnte mit 100 bis 200 Besucher:innen pro Tag starten, während ein Dienstleistungsunternehmen möglicherweise nur 20 bis 50 qualifizierte Besucher:innen benötigt.
Den durchschnittlichen Cost-per-Click ermitteln Sie durch Keyword-Recherche-Tools wie den Google Keyword Planner, Sistrix oder SEMrush. Alternativ nutzen Sie Benchmark-Daten aus Ihrer Branche oder starten erste Testkampagnen mit kleinem Budget.
Ein Online-Shop für Sportbekleidung, der täglich zweihundert Besucher:innen anstrebt und mit einem durchschnittlichen CPC von 1,50 Euro rechnet, benötigt beispielsweise ein Tagesbudget von 300 Euro – also 9.000 Euro monatlich.
Wo liegen die Grenzen dieser Methode?
Diese Kalkulation bietet einen guten Startpunkt, berücksichtigt jedoch nicht, ob die Besucher:innen tatsächlich zu Kund:innen werden. Sie könnten tausende Websitebesuche generieren und trotzdem keine Verkäufe erzielen. Deshalb benötigen Sie eine zweite Perspektive, die aus Sicht Ihrer Geschäftsziele kalkuliert.
Conversion-orientierte Kalkulation: Von Geschäftszielen zum erforderlichen Budget
Die conversion-orientierte Kalkulation verschiebt den Fokus von reinen Besucherzahlen auf tatsächliche Geschäftsergebnisse. Statt zu fragen "Wie viele Besucher:innen brauche ich?", dreht diese Methode die Perspektive um: "Wie viele Kund:innen oder Leads benötige ich, um meine Unternehmensziele zu erreichen?"
Diese geschäftsorientierte Herangehensweise berücksichtigt die Realität, dass nicht jeder Klick zu einem Kauf führt und kalkuliert genau ein, wie viele Besucher:innen Sie tatsächlich benötigen, um Ihre gewünschte Anzahl an Conversions zu erreichen.
Die Formel lautet:
Budget = Gewünschte Conversions × CPC / Conversion-Rate
Wie ermitteln Sie Ihre Conversion-Rate?
Falls Sie bereits eine Website betreiben, analysieren Sie Google Analytics oder Ihr Shop-System und berechnen: Anzahl Käufe / Anzahl Besucher:innen × 100.
Typische Conversion-Rates zur Orientierung:
- E-Commerce: 1 bis 3 Prozent
- Lead-Generierung im B2B-Bereich: 2 bis 5 Prozent
- SaaS Trial-Signups: 1 bis 3 Prozent
- Hochpreisige Dienstleistungen: 0,5 bis 2 Prozent
Wenn Sie noch keine Daten haben, starten Sie mit konservativen Schätzungen am unteren Ende dieser Spannen und passen Sie an, sobald Sie echte Zahlen vorliegen haben.
Ein Software-Anbieter, der monatlich fünfzig neue Trial-Nutzer gewinnen möchte, benötigt bei einem CPC von 3,50 Euro und einer Conversion-Rate von zwei Prozent ein monatliches Budget von etwa 8.750 Euro.
Warum ist Conversion-Optimierung so wertvoll?
Diese Formel zeigt auch den wirtschaftlichen Hebel der Conversion-Optimierung: Wenn Sie Ihre Conversion-Rate von zwei auf drei Prozent steigern (nur ein Prozentpunkt), sinkt Ihr benötigtes Budget für die gleiche Anzahl Conversions um 33 Prozent.
Zentrale Erkenntnisse zur conversion-orientierten Kalkulation:
- Planung anhand Ihrer Geschäftsziel unter Berücksichtigung der tatsächlichen Conversion-Wahrscheinlichkeit
- Höhere Conversion-Rates senken das erforderliche Budget erheblich
- Klare Darstellung des wirtschaftlichen Werts von Landing-Page-Optimierung
- Realistische Einschätzung des benötigten Investments für konkrete Ziele
Profitabilitäts-basierte Kalkulation: Die Grenze der Wirtschaftlichkeit
Die ROI-basierte Formel ist eine weitere wichtige Methode, denn sie beantwortet die entscheidende Frage: Was dürfen Sie maximal pro Klick ausgeben, um dabei noch profitabel zu bleiben? Während die ersten beiden Ansätze Ihnen helfen, Ihr Budget zu planen, definiert diese Formel die absolute Obergrenze Ihrer Werbeausgaben. Sie berücksichtigt nicht nur die Kosten pro Klick und Ihre Conversion-Rate, sondern auch den langfristigen Wert jedes Kunden und Ihre Gewinnmargen. So wird sie zu Ihrem Kompass für nachhaltig profitables Marketing.
Die Formel lautet:
Max. CPC = CLV × Conversion-Rate × Profit-Marge
Welche drei Komponenten bestimmen Ihren maximalen CPC?
Der Customer Lifetime Value (CLV) beschreibt den Gesamtwert, den ein/eine Kunde:in über die gesamte Geschäftsbeziehung bringt. Im E-Commerce berechnen Sie ihn als durchschnittlichen Warenkorbwert multipliziert mit der durchschnittlichen Anzahl Käufe pro Kunde oder Kundin. Bei Subscription-Modellen multiplizieren Sie die monatliche Gebühr mit der durchschnittlichen Vertragslaufzeit in Monaten.
Die Conversion-Rate kennen Sie bereits aus der vorherigen Kalkulation. Die Profit-Marge beschreibt den Anteil vom Umsatz, der als Gewinn übrig bleibt, nachdem alle Kosten abgezogen sind – also Produktion, Personal, Logistik und anteilige Fixkosten.
Ein Online-Shop für Nahrungsergänzungsmittel mit einem CLV von 400 Euro (Kund:innen kaufen durchschnittlich viermal für je hundert Euro), einer Conversion-Rate von 2,5 Prozent und einer Profit-Marge von 30 Prozent darf maximal drei Euro pro Klick ausgeben, um den Break-Even-Point zu erreichen.
Warum sollten Sie nicht bis an Ihr Maximum gehen?
In der Praxis empfiehlt sich die 70-Prozent-Regel: Nutzen Sie nur 70 Prozent Ihres maximalen CPC als Zielwert. So schaffen Sie Puffer für Schwankungen, bleiben deutlich profitabel statt nur Break-Even und haben Spielraum für zusätzliche Kosten wie Tools oder Personal.
Im genannten Beispiel bedeutet dies einen empfohlenen Ziel-CPC von 2,10 Euro statt der maximal vertretbaren drei Euro. Bei diesem CPC beträgt die tatsächliche Marge neun Prozent zusätzlich zur geplanten Profitabilität.
Zentrale Erkenntnisse zur ROI-basierten Kalkulation:
- Definition der absoluten Obergrenze für profitable Werbeausgaben
- Bei hohem Customer Lifetime Value sind auch höhere Klickpreise wirtschaftlich vertretbar
- Die 70-Prozent-Regel schafft notwendigen Sicherheitspuffer und erhöht die tatsächliche Marge
- Klarer Zusammenhang zwischen Kundenwert, Conversion-Rate und maximalem CPC
Wie kombinieren Sie die drei Kalkulationsmethoden?
Die drei Formeln ergänzen sich optimal und sollten optimalerweise gemeinsam genutzt werden. Ein Online-Kursanbieter mit einem CLV von 350 Euro, einer Conversion-Rate von 3,5 Prozent, einer Profit-Marge von 55 Prozent und dem Ziel von 80 neuen Kund:innen pro Monat würde systematisch vorgehen:
Zunächst berechnet er seinen maximalen CPC von 6,74 Euro, reduziert diesen mit der 70-Prozent-Regel auf 4,72 Euro als Ziel-CPC. Anschließend ermittelt er das benötigte Budget von etwa 10.800 Euro monatlich für 80 Conversions. Abschließend validiert er, dass dies etwa 2.300 Klicks pro Monat oder 76 Klicks täglich bedeutet.
Der finale Profitabilitäts-Check bestätigt: Bei einer Investition von 10.800 Euro, einem Umsatz von 28.000 Euro durch 80 Kund:innen und Gesamtkosten von etwa 23.400 Euro verbleibt ein Gewinn von rund 4.600 Euro – ein ROI von 43 Prozent.
Systematische Anwendung der drei Methoden:
- Alle drei Kalkulationen validieren sich gegenseitig und ergeben ein stimmiges Gesamtbild
- Die profitabilitäts-basierte Kalkulation definiert Ihre Obergrenze
- Die conversion-orientierte Kalkulation bestimmt Ihr erforderliches Budget
- Die traffic-basierte Kalkulation zeigt die zu erwartenden Besucherzahlen
- Der abschließende Profitabilitäts-Check bestätigt die Wirtschaftlichkeit
Welche Fehler sollten Sie bei der Budget-Planung vermeiden?
Viele Unternehmen überschätzen ihre Conversion-Rate zu Beginn. Nutzen Sie lieber konservative Schätzungen und freuen Sie sich, wenn die tatsächliche Performance besser ausfällt. Berücksichtigen Sie beim Customer Lifetime Value wirklich den gesamten Kundenlebenszyklus, nicht nur den ersten Kauf. Wiederkäufer:innen und Cross-Selling-Potenziale erhöhen den tatsächlichen Kundenwert oft erheblich.
Achten Sie darauf, bei der Profit-Marge wirklich alle Kosten abzuziehen: Produktion, Logistik, Personal und anteilige Fixkosten. Eine zu optimistische Profit-Marge führt zu unrealistischen Budget-Kalkulationen. Planen Sie außerdem 15 bis 20 Prozent Puffer ein – Marketing ist keine exakt vorhersehbare Wissenschaft.
Die vorgestellten Formeln sind Ihr Startpunkt. Nach zwei bis vier Wochen haben Sie echte Performance-Daten – passen Sie Ihre Kalkulationen dann entsprechend an und optimieren Sie kontinuierlich.
So setzen Sie Ihre Budget-Planung erfolgreich um
Die Budget-Planung für Google Ads muss keine Glücksache sein. Mit den drei vorgestellten Kalkulationsmethoden haben Sie ein solides Framework:
- Die traffic-basierte Kalkulation zeigt, was Traffic kostet
- Die conversion-orientierte Methode plant vom Geschäftsziel her
- Die profitabilitäts-basierte Formel sichert Ihre Wirtschaftlichkeit
Der größte Fehler wäre, gar nicht zu rechnen und einfach zu starten. Der zweitgrößte Fehler: Die Formeln nur einmal zu nutzen und dann zu vergessen. Nutzen Sie diese Kalkulationen als lebendiges Werkzeug und aktualisieren Sie die Werte regelmäßig mit Ihren echten Performance-Daten. So entwickeln Sie mit der Zeit ein immer präziseres Verständnis dafür, was in Ihrem Business funktioniert und können Ihr Marketing systematisch skalieren.
Erfolgreiches Online-Marketing basiert auf fundierten Kalkulationen statt Bauchgefühl. Die drei vorgestellten Formeln bilden das Fundament für profitable Google Ads Kampagnen, die kontinuierlich optimiert werden und nachhaltigen Geschäftserfolg generieren. Gerne unterstützen wir Sie dabei, Ihre individuelle Budget-Strategie zu entwickeln und Ihre Kampagnen profitabel aufzusetzen.
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