SEO vs. GEO

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Zuletzt geändert am
Katrin Kratz
25. November 2025
25. November 2025

Wie unterscheiden sich klassische Suchmaschinen von der KI-Suche?
Was macht klassische Suchmaschinen aus?
Wenn Sie bei Google oder Bing eine Suchanfrage eingeben, erhalten Sie eine geordnete Liste von Websites, die thematisch zu Ihrer Frage passen könnten. Das System crawlt dafür kontinuierlich Milliarden von Seiten, bewertet deren Relevanz und Autorität und präsentiert Ihnen schließlich die Ergebnisse in einer Rangfolge. Die Entscheidung, welchen Links Sie vertrauen und welche Sie anklicken, liegt dabei ganz bei Ihnen als Nutzer:in.
SEO optimiert genau für diesen Prozess: Ihre Website soll möglichst weit oben in dieser Liste erscheinen, damit Sie mehr Besucher:innen erreichen. Der Erfolg misst sich dabei klassisch in Rankings, Klickraten und dem Traffic, den Sie über die organische Suche generieren können. Je besser Ihre Position in den Suchergebnissen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Kund:innen auf Ihre Seite gelangen.
Wie funktioniert KI-Suche?
KI-gestützte Suchsysteme wie ChatGPT Search, Perplexity, Gemini oder Claude verfolgen einen grundlegend anderen Ansatz. Statt Ihnen eine Liste von Links zu präsentieren, liefern sie eine bereits zusammengefasste, konversationelle Antwort auf Ihre Frage. Das System durchsucht dabei verschiedene Quellen, synthetisiert die gefundenen Informationen und formuliert eine kohärente Antwort – in manchen Fällen ergänzt durch Quellenangaben, die transparent machen, woher die präsentierten Informationen stammen.
Generative Engine Optimization (GEO) zielt darauf ab, genau in diesen Momenten als eine der zitierten Quellen zu erscheinen. Der entscheidende Unterschied zu klassischem SEO: Der Fokus verschiebt sich von "Werde ich angeklickt?" zu "Werde ich als vertrauenswürdige Quelle oder Brand genannt?". Ihre Sichtbarkeit hängt so nicht mehr primär von Ihrer Position in einer Rangliste ab, sondern davon, ob die KI Ihre Inhalte als zitierwürdig und verlässlich einstuft.
Das gemeinsame Ziel beider Disziplinen bleibt schlussendlich identisch:
Ihre Inhalte sollen gefunden werden. Die Wege dorthin unterscheiden sich jedoch. Während SEO auf Rankings und Klicks abzielt, fokussiert sich GEO auf Zitierfähigkeit und Quellennennung. Diese unterschiedlichen Zielplattformen erfordern angepasste Strategien – ohne dass Sie Ihre bisherigen SEO-Bemühungen aufgeben müssen.
Welche SEO-Grundlagen funktionieren auch für GEO?
Die gute Nachricht: Viele Ihrer bewährten SEO-Praktiken bleiben auch für GEO relevant. Wer eine solide technische Basis geschaffen und hochwertige Inhalte entwickelt hat, bringt bereits die richtige Ausgangslage mit.
Technische Optimierung
Die technische Website-Optimierung bildet das unverzichtbare Fundament für beide Ansätze. Eine saubere Seitenstruktur, schnelle Ladezeiten und eine klar durchdachte Informationsarchitektur helfen sowohl klassischen Suchmaschinen als auch KI-Systemen dabei, Ihre Inhalte effizient zu erfassen und zu verarbeiten. Ohne diese technische Basis können selbst die besten Inhalte ihre Wirkung nicht entfalten.
Crawlbarkeit und Indexierbarkeit
Crawlbarkeit und Indexierbarkeit bleiben sowohl zentral für Ihre Sichtbarkeit in klassischen Suchmaschinen als auch in der KI-gestützten Suche. Wenn Google Ihre Seiten nicht crawlen kann, haben auch KI-Systeme keinen Zugriff auf Ihre Inhalte. Eine XML-Sitemap, eine klar strukturierte robots.txt und eine durchdachte interne Verlinkung sind daher für beide Ansätze essenziell.
E-E-A-T
E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) überträgt sich direkt von SEO auf GEO. KI-Systeme bewerten Quellen nach ihrer Vertrauenswürdigkeit und Expertise, ähnlich wie es Google seit Jahren tut. Websites mit nachgewiesener Fachkompetenz, klaren Angaben zu den Autor:innen und transparenten Quellenverweisen haben deutlich bessere Chancen, als Referenz genannt zu werden. Vertrauen und Glaubwürdigkeit bleiben also auch in der KI-gestützten Suche die Währung für Sichtbarkeit.
Strukturierte Inhalte
Strukturierte Daten helfen beiden Systemen gleichermaßen, Ihre Inhalte richtig zu interpretieren. Schema-Markup erleichtert es sowohl Google als auch KI-Suchmaschinen, Ihre Inhalte korrekt einzuordnen und zu verarbeiten. Ob Sie Produkte, Dienstleistungen, FAQs oder Artikel auszeichnen – diese semantischen Markierungen verbessern die Verarbeitbarkeit Ihrer Informationen erheblich und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Inhalte korrekt verstanden und verwendet werden.
Qualitativ hochwertiger Content
Content-Qualität bleibt der absolute Kern für sowohl SEO als auch GEO. Oberflächliche, dünne Inhalte performen weder bei Google noch bei ChatGPT. Wer dagegen fundierte, gut recherchierte und vollständige Informationen liefert, schafft die Basis für Sichtbarkeit in beiden Systemen. Die Anforderungen an guten Content haben sich nicht grundlegend geändert – sie wurden durch GEO lediglich um neue Facetten erweitert.
Was von SEO auch für GEO funktioniert:
- Technische Website-Optimierung als unverzichtbares Fundament
- Crawlbarkeit und Indexierbarkeit bleiben zentral
- E-E-A-T gilt für beide Disziplinen
- Strukturierte Daten unterstützen beide Systeme
- Content-Qualität als Kern beider Ansätze
- Solide SEO-Basis bildet Fundament für GEO
Was unterscheidet GEO von klassischem SEO?
GEO ist keine völlig neue Disziplin, die bestehende SEO-Praktiken über Bord wirft. Vielmehr ergänzt sie diese um Aspekte, die in der klassischen Suchmaschinenoptimierung weniger im Fokus standen.
Relevanz des Kontexts
Semantisches Verständnis ergänzt die reine Keyword-Optimierung und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Während traditionelle SEO sich in der Vergangenheit stark auf die strategische Platzierung bestimmter Suchbegriffe fokussierte, verstehen KI-Systeme Inhalte vor allem kontextuell. Sie erkennen thematische Zusammenhänge, bewerten die Tiefe einer Darstellung und erfassen die Bedeutung hinter den Worten. Keywords bleiben zwar wichtig und relevant, sind aber nicht mehr das grundlegende Erfolgsrezept für gute Sichtbarkeit.
Konversationsnahe Sprache
Natürliche Sprache wird wichtiger als Keyword-Dichte. KI-Suchmaschinen bevorzugen Texte, die sich flüssig lesen lassen und Informationen verständlich vermitteln. Künstlich wirkende Formulierungen, die primär der Keyword-Optimierung dienen, helfen bei GEO nicht weiter. Der Fokus verschiebt sich von "Wie oft kommt das Keyword vor?" zu "Wie klar wird die Information vermittelt?".
Zitierbarkeit
Zitierbarkeit von Inhalten gewinnt zentrale Bedeutung für Ihre Sichtbarkeit in KI-Systemen. KI-Systeme suchen gezielt nach prägnanten, in sich geschlossenen Aussagen, die sie direkt verwenden können. Ein Satz wie "Die Conversion-Rate misst den Anteil der Website-Besucher:innen, die eine gewünschte Aktion ausführen" lässt sich problemlos zitieren und in verschiedenen Kontexten verwenden. Vage Formulierungen, Ironie oder Aussagen, die nur im Kontext verständlich sind, erschweren dagegen die Verwendung durch KI und reduzieren Ihre Chancen auf eine Nennung.
Inhalte umfangreich abdecken
Kontext und thematische Zusammenhänge werden deutlich stärker bewertet als isolierte Informationen. KI-Suchmaschinen priorisieren Inhalte, die ein Thema umfassend behandeln und Verbindungen zu verwandten Aspekten herstellen. Einzelne, isolierte Informationshäppchen haben es hingegen schwerer als gut vernetzte, kontextreiche Darstellungen, die ein Thema in seiner Gesamtheit erfassen. Vollständigkeit und thematische Tiefe zahlen sich also zunehmend aus.
Eigenständige Aussagen
Direkte, eigenständige Aussagen werden von KI-Systemen vorgezogen. Jeder Absatz sollte dabei für sich stehen können und eine vollständige Information enthalten. Sätze wie "Das führt zu besseren Ergebnissen" funktionieren schlecht, weil unklar bleibt, worauf sich "das" bezieht. "Strukturierte Daten verbessern die Interpretierbarkeit von Inhalten durch KI-Systeme" ist hingegen eine vollständige, zitierfähige Aussage, die auch ohne umgebenden Kontext funktioniert und von KI-Systemen problemlos verwendet werden kann.
Was GEO von klassischer SEO unterscheidet:
- Semantisches Verständnis ergänzt reine Keyword-Optimierung
- Natürliche Sprache wird wichtiger als Keyword-Dichte
- Zitierbarkeit von Inhalten gewinnt zentrale Bedeutung
- Kontext und thematische Zusammenhänge werden stärker bewertet
- Direkte, eigenständige Aussagen werden bevorzugt
Fazit: Wie entwickelt man eine Strategie für SEO und GEO?
Die eigentliche Herausforderung besteht nicht darin, sich zwischen SEO und GEO zu entscheiden. Vielmehr geht es darum, beide Ansätze intelligent zu kombinieren und Ihre Inhalte so zu gestalten, dass sie in beiden Systemen ihre Wirkung entfalten können. Die Investition in GEO-Optimierung schwächt Ihre SEO-Performance dabei nicht – im Gegenteil: Klarer formulierte, besser strukturierte Inhalte verbessern auch Ihre Rankings bei Google.
Eine hybride Optimierung sichert Ihre Sichtbarkeit über alle Kanäle. Wer ausschließlich auf klassisches SEO setzt, verpasst die wachsende Bedeutung von KI-Suchmaschinen. Wer nur für GEO optimiert, vernachlässigt Google als nach wie vor dominanten Player. Die Kombination beider Ansätze positioniert Sie optimal für die Zukunft der Online-Suche.
Bleiben Sie am Puls der Entwicklung und passen Sie Ihre Strategie fortlaufend an die neue Realität an. Neue KI-Tools etablieren sich, bestehende Systeme entwickeln sich weiter, und parallel dazu verschieben sich die Suchgewohnheiten Ihrer Zielgruppe. Diese Dynamik verlangt nach einer flexiblen Haltung und der Bereitschaft, neue Ansätze auszuprobieren. Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Inhalte für beide Systeme zu optimieren und eine Content-Strategie zu entwickeln, die klassische und KI-gestützte Suche gleichermaßen berücksichtigt.
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