Zurück zur Übersicht

Vanity Metrics vs. Actionable Metrics

Vanity Metrics wie Page Views oder Follower beeindrucken äußerlich, bieten aber selten echten Mehrwert für strategische Entscheidungen, da sie oft manipuliert oder kontextlos sind. Entscheidend sind stattdessen Actionable Metrics, die klare Zusammenhänge zu Geschäftszielen zeigen und konkrete Handlungsoptionen ermöglichen, wie Conversion Rates oder Engagement-Raten. Wer nachhaltigen Erfolg will, muss oberflächliche Zahlen kritisch hinterfragen und sich auf aussagekräftige Kennzahlen konzentrieren.
Image

Geschrieben von
Veröffentlicht am 
Zuletzt geändert am

Max-Raphael Feibel
14. Januar 2025
30. Januar 2025

Image

Die Wahrheit hinter glänzenden Zahlen: Warum Vanity Metrics in die Irre führen

In der digitalen Wirtschaft wird oft mit beeindruckenden Zahlen geprahlt: Millionen von Page Views, tausende von Social Media Followern oder eine hohe Anzahl an Newsletter-Abonnenten. Doch was sagen diese Zahlen wirklich über den Geschäftserfolg aus?

Die Digitalisierung hat uns eine Fülle von Daten beschert, die wir tracken und analysieren können. Doch gerade diese Fülle führt oft dazu, dass wir uns in oberflächlichen Metriken verlieren, die zwar gut aussehen, aber wenig Substanz bieten.

Was sind Vanity Metrics?

Vanity Metrics sind Kennzahlen, die auf den ersten Blick beeindruckend wirken, aber wenig über den tatsächlichen Geschäftserfolg aussagen. Sie schmeicheln dem Ego, liefern aber keine echten Mehrwerte für strategische Entscheidungen.

In der Startup-Szene sind Vanity Metrics besonders verbreitet. Junge Unternehmen nutzen sie gerne, um Investoren zu beeindrucken oder sich im Wettbewerb zu positionieren. Doch erfahrene Investoren und Geschäftsführer haben längst gelernt, hinter die Fassade zu blicken.

Typische Beispiele für Vanity Metrics:

  • Page Views ohne Kontextinformationen
  • Social Media Follower ohne Engagement-Daten
  • Download-Zahlen ohne Nutzungsdaten
  • Newsletter-Abonnenten ohne Engagement-Raten
  • Registrierte Nutzer ohne aktive Nutzer
  • Gewonnene Leads ohne Lead-To-Contract-Raten

     

Beispiel:

Eine Million Besucher auf Ihrer Website klingt zunächst beeindruckend. Doch ohne zu wissen, woher diese Besucher kommen, wie lange sie bleiben und vor allem, ob sie die gewünschten Aktionen durchführen, ist diese Zahl praktisch wertlos.

Warum Vanity Metrics problematisch sind

Fehlende Handlungsrelevanz

Der größte Schwachpunkt von Vanity Metrics ist ihre mangelnde Handlungsrelevanz. Wenn Ihre Webseite 100.000 Besucher hat, aber niemand einen Kauf tätigt, was nützt Ihnen diese Information für Geschäftsentscheidungen?

Ein konkretes Beispiel: Ein Social-Media-Manager präsentiert stolz, dass der neueste Post 10.000 Likes erreicht hat. Doch wenn keiner dieser "Liker" den Link im Post geklickt hat, zum Shop weitergeleitet wurde und etwas gekauft hat – was ist dieser Erfolg dann wert?

Manipulierbarkeit

Viele Vanity Metrics lassen sich leicht manipulieren. Follower können gekauft und Page Views durch Bots generiert werden. Diese Art der Manipulation macht Vanity Metrics zu einer unzuverlässigen Grundlage für strategische Entscheidungen und Wettbewerbsvergleiche, da die zugrundeliegenden Daten nicht die Realität abbilden. Echte Geschäftserfolge lassen sich nur auf Basis verlässlicher Daten erzielen und messen.

Actionable Metrics: Die bessere Alternative

Actionable Metrics sind geschäftsrelevante Kennzahlen, die direkten Einfluss auf Ihren Unternehmenserfolg haben und konkrete Handlungsoptionen aufzeigen. Im Gegensatz zu Vanity Metrics bieten sie eine verlässliche Entscheidungsgrundlage für Ihre Geschäftsstrategie und ermöglichen die kontinuierliche Optimierung Ihrer Maßnahmen.

Eine Actionable Metric sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Vergleichbarkeit über Zeit: Die Kennzahl muss sich sinnvoll mit historischen Daten vergleichen lassen

  • Direkte Verbindung zu Geschäftszielen: Jede Veränderung der Kennzahl sollte sich in den Geschäftsergebnissen widerspiegeln
  • Beeinflussbarkeit durch konkrete Maßnahmen: Teams müssen die Möglichkeit haben, durch ihre Arbeit Einfluss auf die Kennzahl zu nehmen
  • Nachvollziehbare Kausalität: Die Zusammenhänge zwischen Aktionen und Metriken müssen klar sein

Beispiele für aussagekräftige Kennzahlen

  • Statt Page Views:

    • Conversion Rate pro Besucherquelle
    • Durchschnittliche Verweildauer auf kaufrelevanten Seiten
    • Wiederkehrende Besucher mit Kaufabsicht
  • Statt Social Media Follower:

    • Engagement Rate pro Post
    • Click-Through-Rate auf Website
    • Leads/Verkäufe durch Social Media Traffic

Praxisbeispiel: Online-Shop-Analyse

  • Scenario 1: Vanity Metrics

    • 500.000 monatliche Besucher
    • 50.000 Newsletter-Abonnenten
    • 100.000 Instagram-Follower
  • Scenario 2: Actionable Metrics

    • Conversion Rate: 2,5% der Besucher kaufen
    • Customer Lifetime Value: 150€ pro Kunde
    • Wiederkaufrate: 35% innerhalb von 6 Monaten

Fazit: Der Weg zu besseren Geschäftsentscheidungen

Vanity Metrics mögen dem Ego schmeicheln, aber für nachhaltige Geschäftsentscheidungen braucht es aussagekräftige Kennzahlen. Konzentrieren Sie sich auf Metriken, die:

  • direkten Bezug zum Geschäftserfolg haben
  • konkrete Handlungsoptionen aufzeigen
  • nicht manipulierbar sind
  • echten Mehrwert für Ihre Strategieentwicklung bieten

Der Umstieg von Vanity Metrics auf Actionable Metrics ist keine einmalige Aktion, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Mit jedem Geschäftszyklus lernen Sie neue Zusammenhänge kennen und können Ihre Metriken weiter verfeinern.

Nur wer seine Kennzahlen kritisch hinterfragt und auf Actionable Metrics setzt, kann fundierte Entscheidungen treffen und nachhaltiges Wachstum erzielen.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage

Buchen Sie jetzt ein kostenfreies Erstgespräch mit unserem Account Manager Johannes Tsangaris oder kontaktieren Sie uns per Mail, Telefon oder LinkedIn.

hello@partnerundsoehne.de
+49 621 533 999 82
Auf LinkedIn vernetzen
Image