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Das Barrierefreiheits­stärkungsgesetz und seine Folgen für Website-Betreibende

Am 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft, das einen entscheidenden Schritt für mehr digitale Teilhabe und Barrierefreiheit darstellen wird. Dieses Gesetz verpflichtet Unternehmen, ihre digitale Präsenz so zu gestalten, dass sie für alle Menschen zugänglich ist.
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Zuletzt geändert am

Maximilian Hohenstatt
30. Januar 2025
3. Februar 2025

Nahaufnahme einer Person, die eine Braille-Tastatur mit eingebautem Braille-Display nutzt. Die Hände ertasten die erhabenen Punkte auf dem Display, während daneben eine herkömmliche Computertastatur liegt. Die Szene zeigt barrierefreie Technologie für sehbehinderte oder blinde Nutzer.

Wer ist betroffen?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) betrifft alle Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, herstellen oder in Verkehr bringen. Dazu zählen beispielsweise alle Webshops und Websites, die die Möglichkeit bieten, Waren oder Dienstleistungen zu bestellen. Auch Hersteller von Produkten sind unabhängig von ihrer Größe zur Einhaltung der Vorgaben verpflichtet.

Ausnahmen gelten für Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten oder einem Jahresumsatz von weniger als 2 Millionen Euro, sofern sie keine Produkte herstellen.

Unternehmen sollten ihre Websites und Apps bis zum 28. Juni 2025 barrierefrei nach den WCAG-Standards gestalten. Verstöße gegen das BFSG können Vertriebsverbote, Abmahnungen und Bußgelder von bis zu 100.000 Euro nach sich ziehen.

Drei Personen arbeiten gemeinsam an einem Webdesign-Projekt. Eine Person hält eine Skizze einer Website mit handgezeichneten Elementen, während eine andere darauf zeigt und Details erklärt. Im Hintergrund steht ein Computerbildschirm mit geöffnetem Code-Editor. Die Szene vermittelt kreatives Teamwork in der Webentwicklung.

Anforderungen an barrierefreie Websites

Eine Website gilt als barrierefrei, wenn sie von allen Menschen uneingeschränkt genutzt werden kann, unabhängig von Einschränkungen beim Sehen, Hören, Bewegen oder Verarbeiten von Informationen. In manchen Fällen kann eine separate barrierefreie Version einer Website bereitgestellt werden, sofern diese dieselben Inhalte und Funktionen bietet und ebenso leicht zugänglich ist. Allerdings wird dies nicht als Best-Practice angesehen, da eine einheitlich barrierefreie Hauptseite meist effizienter und benutzerfreundlicher ist.

Beispiele für konkrete Maßnahmen zur Umsetzung sind:

  • Ausreichender Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarben.
  • Alternativtexte für Bilder, damit Screenreader diese interpretieren können.
  • Untertitel für Videos, um sie für gehörlose und schwerhörige Menschen zugänglich zu machen.
  • Vollumfängliche Tastaturbedienbarkeit der Website für Menschen mit motorischen Einschränkungen.
  • Erklärung zur Barrierefreiheit: Diese muss auf der Website veröffentlicht werden und beschreibt, wie die Anforderungen erfüllt werden und welche Bereiche eventuell noch Barrieren aufweisen.
Nahaufnahme einer weißen Computertastatur. Ein Finger drückt eine speziell gestaltete Taste mit der Aufschrift 'Barrierefrei' und einem Symbol für Barrierefreiheit. Die Szene symbolisiert digitale Zugänglichkeit und Inklusion.

Fristen und Übergangsregelungen

Die Umsetzung des BFSG beginnt am 28. Juni 2025. Auch wenn für bestimmte Unternehmen Übergangsfristen bestehen, ist eine rechtzeitige und systematische Implementierung der erforderlichen Maßnahmen empfehlenswert – sowohl zur Vermeidung rechtlicher Risiken als auch zur langfristigen Qualitätssicherung der digitalen Präsenz.

Unterstützung bei der Umsetzung

Die technische Implementierung von Barrierefreiheit erfordert fundierte Expertise in verschiedenen Bereichen der Webentwicklung. Gemeinnützige Organisationen wie „Aktion Mensch“ stellen Informationen, Checklisten und Prüfwerkzeuge zur Verfügung, die bei der Umsetzung der BFSG-Anforderungen unterstützen können.

Für die praktische Implementierung empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Expert:innen, die Erfahrung in der barrierefreien Gestaltung von Websites haben. Eine systematische Analyse der bestehenden digitalen Präsenz bildet dabei die Grundlage für eine effiziente und normgerechte Umsetzung der Barrierefreiheit.

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